WHO IS MISSING? AND WHY?


WHO IS MISSING? AND WHY?


NORMIERUNGEN, AUSSCHLÜSSE UND WEGLASSUNGEN
IN DER SELBSTDARSTELLUNG DER HUMBOLDT-UNIVERSITÄT.

/
NORMALIZATIONS, EXCLUSIONS AND OMISSIONS
IN THE SELF DEPICTION OF THE HUMBOLDT UNIVERSITY.





Friday, July 20, 2012

Tag 2/ Day 2

english version below

Tag 2 nach der Installation der Beschriftungen: Am Morgen hängen noch die Kontextualisierungskärtchen zu den Wissenschaf_tlerinnen und den Rektorin_nen im 1. OG sowie die Kärtchen im Philos_ophinnenflur im 2. OG. Um 16,30 sind alle Beschriftungen verschwunden. 

Da die Deinstallation von Beschriftungen an Portraits nicht ohne Autorisierung durch die Unileitung erfolgt sein kann, verstehen wir dies als ein deutliches Zeichen für die Verweigerung einer kritischen Auseinandersetzung mit der universitären Selbstdarstellung und als die willentliche Wiederherstellung der kritisierten hegemonialen Repräsentationsregime. 

Die Fotos aller abgenommenen Beschriftungen und die Beschriftungstexte seht ihr unten.


english version

Day 2 after the installation of the captions: In the morning our contextualizing captions of the womanified scient_ists and the re_ctors on the first floor and of the p_hilosophers on the second floor are still hanging. At half past 4 pm all of the captions have disappeared.

Given that the deinstallation of portrait captions can not have been conducted without authorization of the university administration, we understand this action as a clear sign of the refusal to critically deal with the university's self depiction and we also understand this as the deliberate restoration of the hegemonic regime of representation we have been questioning.

The pictures of all removed captions and the caption text you can see below.




Alexander von Humboldt_2 Welche Rolle spielen Personen wie Alexander von Humboldt für die Beschönigung, Romantisierung und Ent_Nennung von Kolonialismus im Rahmen der Konstruktion des Entdeckermythos? Warum wird Alexander von Humboldt bis heute im deutschen Kontext fast ausschließlich positiv gezeichnet? Wo ist die kritische Auseinandersetzung mit der deutschen kolonialen Vergangenheit und der Kontinuität kolonialistischen Habitus’?

Alexander von Humboldt_2 Which role do persons like Alexander von Humboldt play for the euphemizing, romanticizing and de_naming of colonialism framed by the construction of the explorer-myth? Why is an exclusively positive picture drawn of Alexander von Humboldt in the German context through today? Where is a critical examination of the German colonial past and the continuity of colonial habitus?



Adolf Butenandt_34 Butenandt war der Nachfolger von Carl Neuberg, der im Zuge des antisemitischen „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ 1934 als Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Biochemie entlassen wurde. Somit profitierte Butenandt vom nationalsozialistischen System.  Der Umstand dass Butenandt alle Institutsunterlagen mit dem Vermerk „geheime Reichssache“ vernichtete, belegt seine Verstrickung in NS-Verbrechen. Er arbeitete außerdem eng mit Günther Hillmann und Otmar Freiherr von Verschuer, so genannter Rassenhygieniker und Eugeniker und Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Anthropologie zusammen. Verschuer und Hillmann arbeiteten zusammen an einem Forschungsprojekt, bei dem sie von Joseph Mengele Blutproben und Leichenteile aus Auschwitz erhielten. Es ist daher davon auszugehen, dass Butenandt über dieses Forschungsprojekt und dessen Versuchsreihen, informiert war.  Darüber hinaus war er selbst an dubiosen medizinisch-militärischen Forschungsprojekten beteiligt. In Versuchsreihen zu Hämopoietin (Erythropoetin) war er Versuchen an menschlichen Lebern nicht abgeneigt.
Im Nachkriegsdeutschland hat er ein Bild der reinen Wissenschaft propagiert, die unabhängig von politischen Systemen agiert. Butenandt trat bei Entnazifizierungsprozessen für seine Nazi-Kollegen ein und argumentierte, dass diese durch ihr Betreiben einer reinen Wissenschaft keine Schuld an Verbrechen an der Menschlichkeit tragen und verhalf dadurch vielen Täter_innen zur Rehabilitation.

Adolf Butenandt_34 Butenandt was the successor of Carl Neuberg, who had been dismissed as the director of the Kaiser Wilhelm Institute of Biochemics in the course of the anti-Semitic „Law for the Restoration of the Professional Civil Service“ in 1934. Therefore, Butenandt benefited from the Nazi politics.  The fact that Butenandt destroyed all files of the Institute that had been labeled as “secret Reich business” proves his enmeshment in Nazi crimes. Butenandt was also working closely together with Günther Hillmann and Otmar Freiherr von Verschuer, director of the Kaiser Wilhelm Insitute of Anthropology, and a so-called racial hygienist and eugenicist. Verschuer and Hillmann worked together on a research project, for which they received blood samples and body parts provided by Joseph Mengele from Auschwitz. It can be assumed that Butenandt had been informed about this research project and its test series. Furthermore, Butenandt himself participated in dubious medical military research projects. While working on a test series of hemopoietin (erythropoietin), he wasn’t reluctant to experiment on human livers.
In post war Germany Butenandt propagated an image of pure science independent from respective politics. He also advocated for his Nazi colleagues during the denazification trials. He argued that, having conducted pure science, they didn’t bear the blame for the crimes against humanity. His involvement in this regard led to the rehabilitation of many perpetra_tors.


Otto Hahn_19  Otto Hahns politisch desinteressierte Haltung bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten verdeutlicht seine gesellschaftlich privilegierte Position im Vergleich zu Personen wie z.B. Albert Einstein, der Deutschland schon im Jahre 1932 aufgrund zunehmender antisemitischer Übergriffe auf seine Person verließ. Das lässt darauf schließen, dass es Hahn möglich war, die zunehmend antisemitische Atmosphäre zu ignorieren.
„Herr Hahn und ich erkannten seinerzeit sehr genau die Möglichkeit der Gewinnung explosiver Energien, als wir 1938 die Kernspaltung vollzogen hatten...“ (Klaus Hoffmann (1993), Otto Hahn – Schuld und Verantwortung, S. 159) Warum haben Hahn und Straßmann unter der gegebenen politischen Situation in Deutschland weitergeforscht? Wie sieht es mit der Verantwortung der Wissenschaft gegenüber Menschen aus? Haben Wissenschaftle_rinnen nicht die Pflicht kontinuierlich zu reflektieren welche Konsequenzen die Forschungsergebnisse nach sich ziehen könnten? Wem sie nutzen und wem sie schaden können? Warum wird Wissenschaft immer als neutral und unabhängig von gesellschaftlichen Kontexten gesetzt?
Darüber hinaus wird Lise Meitner, die „maßgeblich an der Entdeckung der Kernspaltung beteiligt“ war (siehe Infotext des Portraits Nr. 83) hier ent_erwähnt. Lise Meitner musste 1938 im Zuge des Anschlusses von Österreich aufgrund antisemitischer Verfolgung nach Schweden fliehen und wurde wie Fritz Straßmann bei der Verleihung des Nobelpreises übergangen.
Otto Hahn_19  Otto Hahn’s politically disinterested stance until the Nazis seized power illustrates his socially privileged position, compared to persons such as Albert Einstein, for instance, who left Germany as early as 1932 due to increasing anti-Semitic aggressions against him. It can be concluded, that for Otto Hahn it was possible to ignore the increasing anti-Semitic atmosphere.
Lise Meitner „had contributed significantly to the discovery of nuclear fission“ (see portrait number 83). In the course of the annexation of Austria in 1938, Lise Meitner had to flee to Sweden due to anti-Semitic persecution. Like Fritz Straßmann she has been overlooked in the awarding of the Nobel Prize. This fact is de_mentioned here.
„At that time Mister Hahn and I realized clearly that there was the possibility to produce explosive energy when we achieved nuclear fission in 1938.“ (Klaus Hoffmann (1993), Otto Hahn – Schuld und Verantwortung, S. 159; our translation)
Why did they continue their research in the given political situation in Germany?
What about the responsibility of science towards people?
As a scien_tist, isn’t it my duty to reflect on the possible outcomes of my research continuously? Whom they could benefit and whom they could harm?
Why is science always posited as neutral and independent of societal contexts?



Johann Gottlieb Fichte_42/74 „Derjenige Jude, der [...] zur allgemeinen Gerechtigkeits-, Menschen- und Wahrheitsliebe hindurchdringt, ist ein Held und ein Heiliger. Ich weiß nicht ob es deren gab oder gibt. Ich will es glauben, sobald ich sie sehe [...] Menschenrechte müssen sie haben, ob sie gleich uns dieselben nicht zugestehen [...] Aber ihnen Bürgerrechte zu geben, dazu sehe ich kein Mittel als das, in einer Nacht ihnen allen die Köpfe abzuschneiden und andere aufzusetzen, in denen auch nicht eine jüdische Idee sei. Um uns vor ihnen zu schützen sehe ich kein anderes Mittel, als ihnen ihr gelobtes Land zu erobern und sie alle dahin zu schicken.“ (Johann Gottlieb Fichte: Beiträge zur Berichtigung der Urtheile des Publicums über die französische Revolution, 1793; Zitiert aus: J. G. Fichte: Schriften zur französischen Revolution, Reclam Verlag, Leipzig 1988, S. 143-144)
Wie neutral ist Philosophie? Wann und wie wird Antisemitismus ent_nannt oder normalisiert?
Warum und seit wann hängt Fichte hier (immer noch)? Was sagt das? Und wie fühlt es sich an? Für wen? Wer ist hier implizit angesprochen?
Johann Gottlieb Fichte_42/74 „That Jew, who achieves a general love for justice, the humankind and truth is a hero and a saint. I don’t know if there are or were any of those. I will  believe it as soon as I see it [...] they must have human rights, although they don’t concede them to us [...] But in order to give them civil rights, I see no other means than cutting off their heads in one night and to substitute other heads, in which there was no single Jewish idea. To protect ourselves from them, I see no means other than to overtake their holy land to send them there.“ (Johann Gottlieb Fichte: Beiträge zur Berichtigung der Urtheile des Publicums über die französische Revolution, 1793; Quoted from: J. G. Fichte: Schriften zur französischen Revolution, Reclam Verlag, Leipzig 1988, S. 143-144; our translation).
How neutral is philosophy?
When and how is anti-Semitism de_named or normalized?
Why, and since when is Fichte’s portrait hanging here (still)?
What does that say? And how does it feel? For whom? Who is addressed here implicitly?

Arthur Schopenhauer_70 „Sie sind sexus sequior, das in jedem Betracht zurückstehende Geschlecht, dessen Schwäche man demnach schonen soll, aber welchem Ehrfurcht zu bezeugen über die Maaßen lächerlich ist...“ (Arthur Schopenhauer: Ueber die Weiber. In: Parerga und Paralipomena - Kleine philosophische Schriften, 1851; Zitiert aus A. Schopenhauer Sämtliche Werke, 2. Band, E. Brodhaus Verlag, Wiesbaden 1947, S. 657-658)
Ist Schopenhauers Misogynie eine Ausnahme in der Philosophie und unter den hier portraitierten Philos_ophinnen? Ist sie nicht konstitutiv für seine Theoriebildung? Ist sie unerheblich für die Würdigung seiner Philosophie? Was macht die Normalisierung misogyner Wissenschaft mit frauisierten Wissenschaft_lerinnen? 

Arthur Schopenhauer_70 „They are sexus sequior, the sex that falls short in every aspect, their weakness should thus be protected, but to show them respect is ridiculous beyond all measure.“ (Arthur Schopenhauer: Ueber die Weiber. In: Parerga und Paralipomena - Kleine philosophische Schriften, 1851; Quoted from: A. Schopenhauer Sämtliche Werke, 2. Band, E. Brodhaus Verlag, Wiesbaden 1947, S. 657-658; our translation)
Is Schopenhauer’s misogyny an exception in philosophy, and among the philosoph_ers that are portrayed here? Isn’t it constitutive for his theory and is it irrelevant for the appreciation of his philosophy? What does the normalization of misogynist science do to womanified scien_tists?


Hedwig Hintze_77 Wurde Hedwig Hintze die Lehrbefugnis „aufgrund ihrer jüdischen Herkunft“ entzogen oder aufgrund staatlich organisierter antisemitischer Diskriminierung, die von den Mitarbeite_rinnen dieser Universität, zum eigenen Vorteil, umgesetzt wurde?
Wie werden Verantwortlichkeiten und Verfolgung ent_nannt und nationalsozialistische Begründungsmuster wiederholt?
Ein vergleichendes Beispiel:
Infotext des Portraits Nr_77: „1941 folgte ein Ruf als Associate Professor of History an die New School for Social Research in New York, dem sie wegen der deutschen Besatzung der Niederlande nicht mehr folgen konnte.“ (A_utorin unbenannt)
Vs.
Infotext der Hedwig Hintze-Gesellschaft: „Kurz vor Kriegsausbruch floh sie in die Niederlande, in der Hoffnung eine Ausreisegenehmigung zu bekommen. Nach dem Tod ihres Mannes 1940 und gescheiterten Einreiseversuchen in die USA, ohne finanziellen Rückhalt und seelisch am Ende nahm sie sich vermutlich - unter noch nicht ganz geklärten Umständen - im Juli 1942 in Utrecht das Leben.“ (Autorin Dr. Elisabeth Dickmann; Zitiert aus: http://www.hhi-bremen.de/hedwig.html)

Hedwig Hintze_77 Was Hedwig Hintze divested of her permission to teach „because of her Jewish origin“ or due to state-organized anti-Semitic discrimination, that was implemented by the university staff to their own advantage? How is it that responsibilities and persecution are dis_mentioned, and Nazi rationales are repeated? A comparative example: 
Infotext of portrait number_77: „In 1941 came an offer for Associate Professor of History at the New School for Social Research in New York, that she couldn’t accept due to the German occupation of the Netherlands.“ (Author unnamed) 
Vs. 
Infotext of the Hedwig Hintze-Society: „Shortly before the outbreak of the war, she fled to the Netherlands, hoping to get an exit visa. After the death of her husband in 1940 and several failed attempts to enter the US, without any financial support and psychically devastated, she presumably committed suicide in 1942 in Utrecht - under not yet fully clarified circumstances.“ (Author Dr. Elisabeth Dickmann; Quoted from: http://www.hhi-bremen.de/hedwig.html; our translation)


Lise Meitner_83 Lise Meitner war „maßgeblich an der Entdeckung der Kernspaltung beteiligt“ (siehe Portrait Nr. 83). Lise Meitner musste 1938 im Zuge des Anschlusses von Österreich aufgrund antisemitischer Verfolgung nach Schweden fliehen und wurde wie Fritz Straßmann bei der Verleihung des Nobelpreises an Otto Hahn übergangen. Dies wird sowohl hier als auch im Infotext des Otto Hahn-Portraits ent_erwähnt.

Lise Meitner_83 Lise Meitner „had contributed significantly to the discovery of nuclear fission“ (see portrait number 83). In  the course of the annexation of Austria Lise Meitner had to flee to Sweden due to anti-Semitic persecution. Like Fritz Straßmann  she has been overlooked in the awarding of the Nobel Prize. This fact is de_mentioned here.



Alice Salomon_87 1919 unterband die in diesem Flur ebenfalls portraitierte Getrud Bäumer in vorauseilendem Antisemitismus Alice Salomon’s Wahl zur Vorsitzenden des Dachverbandes der deutschen Frauenbewegung (Bund deutscher Frauenvereine - BDF).
Unter Bezugnahme auf ihre „jüdische Herkunft“ setzten Mitarb_eiterinnen dieser Universität die antisemitische Verfolgung im Falle von Alice Salomon sofort nach Machtergreifung 1933 um. Der in den Infotexten der Portraitreihe durchgängig verwendete Begriff „jüdische Herkunft“ wurde von den Nazis eingeführt, willkürlich zugeschrieben und als Begründung für Verfolgung und Ermordung der so Bezeichneten angeführt. Alice Salomon schreibt darüber in ihrer Biographie. (Charakter ist Schicksal – Lebenserinnerungen, Beltz Verlag, Weinheim und Basel, 1983, S. 236 ff. Originaltitel: Character is destiny, geschrieben 1940, erstmals veröffentlicht in deutscher Übersetzung 1983 und in der Originalausgabe 2004)

Alice Salomon_87 In an early act of anti-Semitism, Getrud Bäumer, who is portayed in this corridor as well, prevented Alice Salomon’s election for president of the BDF (Bund deutscher Frauenvereine – Union of German Feminist Organizations) in 1919.
In Alice Salomon’s case, employees of this university enforced the anti-Semitic persecution immediately after the takeover in 1933 with reference to her „Jewish orgin“.
The term „Jewish origin“ consistently used in this portrait collection was introduced by the Nazis, arbitrarily ascribed and invoked as an explanation for the persecution and the murder of those named. Alice Salomon wrote about this in her autobiography: „Character is destiny“. (Alice Salomon: Charakter ist Schicksal – Lebenserinnerungen, Beltz Verlag, Weinheim und Basel, 1983, S. 236 ff.; Original title: Character is destiny, written in 1940, first published in the German translation in 1983 and in the orginal version in 2004.)


Gertrud Bäumer_86 Gertrud Bäumer war antisemitisch. “Sie selbst definierte sich als Gegnerin des Antisemitismus, es gab jedoch ZeitgenossInnen, die sie für eine verkappte Antisemitin hielten. Bekanntlich verhinderte Bäumer 1919 die Wahl von Alice Salomon als Vorsitzende des BDF [Bund deutscher Frauenvereine_unsere Anm.]. Offiziell unterband sie Salomons Kandidatur mit dem Hinweis auf die antisemitische Grundstimmung in der Öffentlichkeit. [...] Außenpolitisch unterstützte Bäumer die Nationalsozialisten bis zuletzt. Ihr Traum von einem Großdeutschen Reich war ihr so wichtig, dass sie die Verfolgung, Ausgrenzung und Ermordung von „Nichtariern“ und „Nichtarierinnen“ nicht oder nur begrenzt wahrnahm. Ihre Gedanken kreisten vornehmlich um sich selbst und das eigene Werk. Die eigenen publizistischen und rednerischen Wirkungsmöglichkeiten wurden hoffnungslos überschätzt, und der Schaden, den sie durch Anpassung und selektive Wahrnehmung anrichtete, wurde nicht reflektiert. Bäumer zählte sich selbst zur Fraktion der „inneren Emigration“, die sie dem politischen Widerstand zuordnete.“ (Elke Kleinau: Sammelrezension: A. Schaser: Helene Lange und Gertrud Bäumer, 2004 Zitiert aus: http://www.h-net.org/reviews/showrev.php?id=34307)

Gertrud Bäumer_86  Gertrud Bäumer was anti-Semitic. “Bäumer herself defined herself as an opponent of anti-Semitism, but there were contemporaries who regarded her a disguised anti-Semite. As is generally known, she prevented the election of Alice Salomon for presidency of the BDF [Bund deutscher Frauenvereine; our comment] in 1919, hinting at the anti-Semitic undertones in public. [...] Regarding foreign affairs, Bäumer supported the Nazis untill the end. Her dream of a Greater German Reich was so important to her that she did not perceive the persecution, ostracism and murder of „non-Arians“, or perceived it only very limitedly. Her thoughts mainly circulated around herself and her own work. She hopelessly overestimated her own publications and rhetorical possibilities, and the damage she caused through assimilation and selective perception has not been considered. Bäumer classed herself among the fraction of „inner emigration“, which she classified as political resistance.“ (Elke Kleinau: Sammelrezension: A. Schaser: Helene Lange und Gertrud Bäumer, 2004; Quoted from: http://www.h-net.org/reviews/showrev.php?id=34307; our translation)

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